Wien

Krankenstands-Welle bei Lehrern hat "fatale Folgen"

Rund 1.000 Wiener Pädagogen sind derzeit im Krankenstand – "Heute" berichtete. Ein Lehrervertreter warnt: Schulen "pfeifen aus dem letzten Loch."

Heute Redaktion
Im Wiener Pflichtschulbereich fehlen derzeit 1.000 von 14.000 Lehrern.
Im Wiener Pflichtschulbereich fehlen derzeit 1.000 von 14.000 Lehrern.
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Eine Schulklasse, die wegen Lehrermangels ungewollt ein Monat längere Ferien hatte. Schulen, an denen kein Religionsunterricht statt fand oder die Direktoren einspringen mussten. Zwölf Volksschul-Klassen, die ohne fixen Pädagogen dastehen. Etliche Schulen würden "aus dem letzten Loch pfeifen", warnte Thomas Krebs, Personalvertreter der Wiener Pflichtschullehrer, Anfang Oktober.

Dazu kommen nun massive Ausfälle wegen Erkrankungen: Rund 1.000 der insgesamt rund 14.000 Lehrer an Wiens Pflichtschulen sind derzeit Im Krankenstand. Das entspricht immerhin sieben Prozent der Lehrkräfte in Wien. Laut Bildungsdirektion handle es sich bei den Erkrankungen weniger um Corona-Fälle – vergangene Woche wurden 145 Pädagogen positiv auf Corona getestet – sondern in den meisten Fällen um saisonal bedingte grippale Infekte.

Schulen haben "Routine"

Problem sei das keines, heißt es aus der Bildungsdirektion: "Schulen sind routiniert darin, diese Situationen am Standort zu bewältigen“, so eine Sprecherin gegenüber ORF.at. Wenn in der Früh kurzfristig Pädagogen ausfallen, könne es vorübergehend zu Zusammenlegungen von Klassen kommen. In der Folge würden dann aber rasch Schulleitungen oder Teamlehrer einspringen.

"Manche Standorte pfeifen aus dem letzten Loch"

Personalvertreter Thomas Krebs sieht das naturgemäß anders: "Manche Standorte, die jetzt schon aus dem letzten Loch gepfiffen haben, die können im Moment den Dienstbetrieb nicht mehr in dieser Form aufrechterhalten“, so Krebs zu "Heute". Die Personaldecke sei eben bereits zu Schuljahresbeginn sehr dünn gewesen, erneuert Krebs seine Kritik von Anfang Oktober. Dass es nun zu vermehrten Krankheitsfällen kommt, habe daher fatale Folgen. Er kritisiert, dass z.B. Lehrpersonal aus Deutschklassen abgezogen wurden. "Das heißt, dass Kinder, die, die der deutschen Sprache noch nicht ausreichend mächtig sind, temporär hier nicht nicht mehr deutsch gefördert werden können", so Krebs.

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